Inhalt anspringen

Kriminalität und Kriminalisierung von Angehörigen großfamiliärer Strukturen

Bestandsaufnahme, Analyse und Weiterentwicklung von Konzepten, Indikatoren und Möglichkeiten der Prävention, Intervention und Repression

Das Projekt

„Clankriminalität“ oder „kriminelle Clans“ sind in jüngster Zeit verstärkt zu Gegenständen medialer und sicherheitspolitischer Diskussionen geworden. Zugleich mangelt es bei der Verwendung derartiger Termini an Klarheit, Einheitlichkeit und begrifflicher Explikation und Reflexion. Empirisch gestützte Herangehensweisen sind vonnöten, um folgende Fragen zu beantworten: Was wird unter „Clankriminalität“ verstanden; welche Phänomene werden damit beschrieben und sind damit assoziiert? Wo verlaufen die Grenzen zu anderen (Organisations-)Formen rechtswidrigen Handelns; inwieweit handelt es sich um ein homogenes Phänomen bzw. inwieweit bedarf es einer Binnendifferenzierung und Typisierung? Welchen Merkmalen kommt eine Indikatorfunktion für einschlägiges kriminelles Handeln zu und wie können entsprechende Indikatoren für präventive und repressive Ansätze nutzbar gemacht werden?

Folgende Ziele werden im Rahmen des Projekts verfolgt und bearbeitet:

  • Entwicklung einer geeigneten Terminologie und eines klar definierten Konzeptes zur Erfassung des Phänomens: Empirisch begründete, den nationalen wie internationalen  Forschungsstand einbeziehende Begriffsklärung zu dem in Frage stehenden Phänomenbereich.
  • Entwicklung von Merkmalsprofilen und typologischen Konzepten: Differenzierungen im Hinblick auf Erscheinungs- und Organisationsformen innerhalb des Phänomenbereiches, der mit der Begehung von Straftaten durch Angehörige großfamiliärer Strukturen charakterisiert wird.
  • Empirisch basierte Entwicklung von Indikatoren für einschlägige Ausprägungen des Phänomens: Entwicklung von beobachtbaren beziehungsweise messbaren Indikatoren des Phänomens und seiner Formen sowie Nutzbarmachung des daraus resultierenden Indikatorensystems auch für die (statistische) Erfassung.
  • Analysen präventiver sowie repressiver Handlungsansätze, Kooperationsformen und deren Rahmenbedingungen: Empirische Untersuchung der bisherigen Praxis im Umgang mit dem Phänomen und seinen Ausprägungen auf Basis einer Interviewstudie. Neben Polizei und Justiz werden u.a. Ordnungsämter, Jugendämter, Gewerbeaufsicht, Zoll, Schulen und Schulbehörden als Träger organisationsübergreifender Maßnahmen einbezogen. Des Weiteren werden Perspektiven und Wissen weiterer sozialer Dienste sowie nichtstaatlicher, zivilgesellschaftlicher Akteurinnen und Akteure berücksichtigt. Auf Grundlage einer Analyse bisheriger Maßnahmen und bestehender Netzwerke werden Konzepte zur Fortentwicklung problemangemessener strategischer Handlungsansätze erarbeitet.

Projektteam an der Deutschen Hochschule der Polizei

Projektpartner

Projektdaten

EN

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise