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Intelligentes Notrufmanagement

Projektvideo

Das Projekt

Bei dem Forschungsprojekt Intelligentes Notruf-Management handelte es sich um eine Zusammenarbeit mit der Firma IBM sowie den Leitstellen der Polizeien in Dortmund, Osnabrück und Unterfranken mit dem Ziel das Notrufmanagement mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) zu verbessern. Zu diesem Zweck wurde ein KI-Tool mit dem Namen ElsA (Einsatzleitstellen-Assistent) entwickelt. Dabei wurde folgende Hypothese untersucht:

„Der Einsatz neuer Technologien kann die Leitstellen insbesondere durch KI-gestützte Erfassung, Identifizierung und intelligente Einstufung (Kollektivintelligenz) bei telefonisch eingehenden Notrufen unterstützen und somit zu einem erfolgreichen Einsatzmanagement beitragen“.

Ziel war die Beseitigung der Sprachbarriere zwischen fremdsprachigen Bürger*innen in Not und den Notrufbearbeiter*innen, um Bürger*innen schneller und besser helfen zu können, die Eigensicherung der im Einsatz befindlichen Streifenbeamt*innen durch mehr und genauere Informationen zu verbessern und Notrufbearbeiter*innen mithilfe technologischer Unterstützung in psychisch belastenden Situationen maximal zu unterstützen und befähigen.

Die Nutzung Künstlicher Intelligenz hielt bereits in vielen Bereichen des Alltags Einzug. Das Interesse, die Vorteile von KI-Anwendungen auch im Polizeialltag zu nutzen, zeigt sich an verschiedenen Initiativen und Forschungsvorhaben im Bereich der zivilen Sicherheit. Erste KI-Anwendungen kommen beispielsweise bei der ermittlungsunterstützenden Auswertung von Massendaten (Betrug, Kinderpornografie) im Polizeialltag zum Einsatz.

Im Bereich der Notrufannahme müssen eingehende Notrufe übersichtlich aggregiert, gesichtet, bewertet und mit bereits vorhandenen Daten abgeglichen werden. Alle diese Prozesse erfolgen durch menschliche Entscheidungen, wobei die individuelle Leistung von vielfältigen inneren und äußeren Faktoren beeinflusst wird. Dies birgt ein nicht berechenbares aber vermeidbares Risiko.

Ein Kernelement der Einsatzvorbereitung in den Leitstellen ist die Informationserhebung im Gespräch mit Bürger*innen. Bislang aufgrund der Sprachbarriere nicht generierbare Informationen können dank ElsA nahezu in Echtzeit auf Deutsch erhoben werden. Bürger*innen in Not können in deren Heimatsprache Auskünfte und Hinweise gegeben werden.

Die Sicherheit sowohl für BürgerInnen in Not als auch für die eingesetzten Polizeibeamt*innen wird verbessert, wenn möglichst schnell viele und präzise Informationen über den bevorstehenden Einsatz übermittelt werden- so kann z.B. eine Straßennamenerkennung dafür sorgen, dass Einsatzkräfte schneller vor Ort sind oder aber, dass die Einsatzkräfte auf mögliche Eigensicherungsrisiken, wie z.B. das Mitführen von Messern vorbereitet sind.

Im Rahmen des Projektes fielen die Nutzertests, d.h. die Erprobung des KI-Tools ElsA durch Notrufbearbeiter*innen, durchweg positiv aus, was für eine Verifizierung der oben genannten Hypothese spricht. Da die Erprobung im Rahmen des Projektes nur in wenigen ausgewählten Sprachen (Englisch, Türkisch, Spanisch) erfolgte, muss in der weiteren Forschung untersucht werden, ob dies dann auch bei einer größeren Vielfalt an Sprachen der Fall ist. Auch der Nutzen und die Akzeptanz bei Bürger*Innen und Einsatzkräften muss noch untersucht werden. Wenn sich die Hypothese auch im Echtbetrieb bestätigten sollte, kann eine Anwendung dieser Technologie in den Leitstellen der Polizei erfolgen. Darüber hinaus wäre eine Nutzung der KI-Technologie im Bereich der Notrufannahme durch andere Sicherheitsakteure (z.B. Feuerwehr, Rettungsdienst) ebenfalls denkbar.

Forschungsteam an der DHPol

Günther Epple
Fachgebiet II.1 Polizeiliches Einsatzmanagement
E-Mail: guenther.eppledhpolde

Leonie Fleige
Fachgebiet II.1 Polizeiliches Einsatzmanagement
E-Mail: leonie.fleigedhpolde

Projektpartner

  • Polizei Dortmund
  • Polizei Osnabrück
  • Polizei Würzburg
  • Firma IBM

Projektdaten

01. September 2022 bis 31. Januar 2023

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