Der Kurs richtet sich an alle Polizeibediensteten, die bereits im Bereich der Kriminalitätsanalyse (operative Auswertung, strategische Analyse) tätig sind und/oder qualifiziert werden sollen. Die Ausschreibung erfolgt tätigkeitsorientiert und nimmt explizit sowie laufbahn- und statusunabhängig alle geeigneten Mitarbeitenden in den Blick (Beamtinnen und Beamte ebenso wie Tarifbeschäftigte). Auch Mitarbeitende aus anderen Organisationen und Behörden mit Sicherheitsaufgaben (wie zum Beispiel dem Zoll), die in vergleichbaren Funktionen tätig sind, können teilnehmen.

Die Fortbildung umfasst ein Grundmodul und daran anknüpfende Aufbaumodule und ist auf eine Gesamtlaufzeit von ca. einem Jahr vorgesehen. Das Grundmodul dient der Ausbildung von Generalistinnen und Generalisten im Analysebereich, wobei alle dieselbe Sprache lernen, gleiche Standards und Prinzipien erhalten und ein gemeinsames Verständnis erlernen. Darüber hinaus wird ein interdisziplinärer und abteilungsübergreifender Austausch und sowie Netzwerkarbeit ermöglicht. Die Aufbaumodule dienen der Vertiefung und bieten Möglichkeiten zur Spezialisierung.

• Die ersten fünf Module dienen der Grundsteinlegung, um ein tiefes Verständnis aufzubauen, wobei ein Verständnis für die eigene Rolle und für die Rolle der Auftraggebenden, die Reflexion des eigenen Denkens und des Nutzens von Kriminalitätsanalyse für die Organisation im Fokus steht.
• In den Modulen 6 und 7 werden tiefe Daten und Toolkenntnisse vermittelt, wobei die Qualität der vorliegenden Daten sowie die Aufbereitung und Interpretation dieser im Vordergrund steht.
• In den Modulen 8 und 9 werden die Methodenkompetenzen für die zwei Hauptaufgaben im Analysebereich, Produktentwicklung und Produktvermittlung, erlangt und ausgebaut. Hierbei werden strukturierte Analysemethoden mit dem „Intelligence Cycle“ verzahnt. Darüber hinaus kommt der erfolgreichen Kommunikation der Analyseergebnisse eine besondere Bedeutung zu, da anhand dessen Wissen entsteht.
• Die Module 10 und 11 schaffen Klarheit in Bezug auf Aufgaben, Rolle und Form der Produkte sowie den Workflow. Sie geben durch die Vermittlung von Prinzipien und Standards Struktur für die tägliche Aufgabenerfüllung.

Analog zu Ausbildungen im europäischen und angloamerikanischen Raum werden die Teilnehmenden ein eigenes Analyseprojekt bearbeiten, das modulbegleitend nach und nach entsteht. Auf diese Weise wird das erlangte theoretische Wissen direkt im Tätigkeitsfeld angewendet und verankert, sodass fortwährend neue Impulse für die Dienststellen entstehen. Spätere Aufbaumodule dienen der Vertiefung und Spezialisierung.

Die Fortbildung ist modular aufgebaut und beginnt mit einer Präsenzveranstaltung an der DHPol (Start voraussichtlich jährlich im November). Anschließend finden wöchentlich donnerstagvormittags von 09:00 bis max. 14:00 Uhr Webinare statt. Der verbleibende Zeitanteil ist bei freier Zeiteinteilung zum Selbststudium vorgesehen. Die Fortbildung endet mit einer zweitägigen Präsenzveranstaltung, voraussichtlich ebenfalls an der DHPol. 

Die Module sind als Blended-Learning-Format konzipiert. Die Unterrichtseinheiten setzen sich aus Präsenz- und Webinarstunden zusammen. Die Stunden des Selbststudiums ergeben sich aus einer Kombination aus Selbststudium, Transferleistungen, Recherchen sowie Vor- und Nachbereitungen. Mit dem Blended-Learning-Konzept sind unterschiedliche Arbeitszeitmodelle kompatibel, da in Teilen eine eigene Zeiteinteilung ermöglicht wird. Bei jedem Modul sind die Teilnahmevoraussetzungen angegeben. Zusätzlich dient das modulbegleitende Analyseprojekt als umfassende Lernerfolgskontrolle.

Da ein Webinar durch Europol durchgeführt werden wird, sind Englisch-Kenntnisse erforderlich. Darüber hinaus sind Excel-Grundkenntnisse erforderlich, die Erlangung dieser Kenntnisse ist auch im Selbststudium möglich. Zur Durchführung dieser Fortbildung ist es zudem erforderlich, dass die Teilnehmenden während der Lehrgangsdauer für acht Zeitstunden pro Woche von ihrer Dienststelle freigestellt werden.