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12.09.2019

Abschlusskonferenz im Forschungsprojekt SENTINEL – Sicherheit im Einsatz durch Open-Source Intelligence in Einsatzleistellen der Polizei

Am 12. September 2019 wurden die Arbeit und die Ergebnisse des bundesweiten Forschungsprojekts SENTINEL auf der Abschlusskonferenz den mehr als 160 Gästen in der Aula der DHPol vorgestellt.

Die Eröffnungsrede hielt Jürgen Mathies, Staatssekretär des Ministeriums des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen. Er betonte die Relevanz einer guten Informationslage für die Eigensicherung und die professionelle Aufgabenbewältigung der Polizistinnen und Polizisten. Open-Source Intelligence (OSINT) könne im täglichen Dienst einen wichtigen Beitrag dazu leisten.

Das von der Stüllenberg Stiftung geförderte Projekt hatte seit Januar 2018 die Implementierung von OSINT in drei Leitstellen begleitet und evaluiert. OSINT bezeichnet die Erkenntnisgewinnung aus frei verfügbaren offenen Quellen.

In drei Modellleitstellen (Polizeidirektion Osnabrück, Polizeipräsidium Dortmund und Polizeipräsidium München) haben sogenannte Intel-Officer, in einer Pilotphase von sechs Monaten, einsatzbegleitend OSINT betrieben. D.h. sie haben in Sozialen Medien und dem Internet händisch nach einsatzrelevanten Informationen gesucht und diese den Einsatzkräften, wenn möglich bereits vor Ankunft am Einsatzort, zur Verfügung gestellt. Ziel war es, das Informationsniveau weiter zu steigern, vorhandene Informationen sinnvoll zu ergänzen und den Einsatzkräften ein aktuelles und umfassendes Bild von einer Situation zu geben.

Die Projektpartner boten im Rahmen der Konferenz Einblicke in die praktische Arbeit eines Intel-Officers in der Leitstelle und reflektierten die Projekterfahrungen auf konzeptioneller und strategischer Ebene. Die Ergebnisse des Projekts zeigen, dass bei einer Vielzahl von Einsätzen einsatzrelevante Informationen in Sozialen Medien und dem Internet gefunden werden konnten. Allerdings bleiben für die zukünftige Implementierung Rahmenbedingungen zu beachten. Anhand von vier Einflussebenen (Organisation, Leitstelle, Arbeitsumfelds und Intel-Officer) wurden hier Erfolgsfaktoren und -hindernisse identifiziert. Die gewonnenen Erkenntnisse werden in den nächsten Monaten in einem Abschlussbericht veröffentlicht.

In der Podiumsdiskussion bewerteten Gregor Lange (Polizeipräsident des Polizeipräsidium Dortmund), Thorsten Massinger (Einsatzreferent im Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport), Norbert Radmacher (Vizepräsident des Polizeipräsidium München) und Klaus Stüllenberg (Vorstandsvorsitzender der Stüllenberg Stiftung) die Ergebnisse des Projekts und die abzuleitenden Chancen und Perspektiven für die Polizei. Sie waren sich einig, dass die Polizei sich der Entwicklung des Internets und der Sozialen Medien nicht entziehen könne und daher zukunftsgerichtete und anwendungsorientierte Forschung für die Polizei besonders wichtig ist. .

Projektkoordinator:
Günther Epple
Leitender Polizeidirektor

Pressekontakt:
Franziska Ludewig
Telefon: +49 2501 806 802
E-Mail: franziska.ludewigdhpolde

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