Seit dem 30. Mai 2017 gilt die Gesetzesänderung der sogenannten Widerstandsdelikte und führt dazu, dass Übergriffe auf Polizei- und Rettungskräfte härter bestraft werden können.
Am 01. November 2019 startete die Studie GeVoRe unter der Leitung von Prof. Anja Schiemann, um die Auswirkungen der Gesetzesänderung der §§ 113 - 115 StGB auf die Praxis der Strafverfolgung und -justiz zu untersuchen. In dem auf zwei Jahre angelegten Forschungsprojekt geht es nicht nur um eine umfassende Gesetzesevaluation, sondern darüber hinaus auch um eine besondere Betrachtung der Gewaltdynamiken, die zur Verwirklichung der einschlägigen Straftatbestände führen. Daher sollen neben Aktenanalysen und Experteninterviews in 2020 auch Personen befragt werden, die an den Interaktionen beteiligt waren, die dann in einer Anzeige einer eventuellen Deliktsverwirklichung der §§ 113 ff. StGB mündeten.
„Die bisherige Forschung betrachtet bisher meist nur eine Perspektive – Gewalt ist jedoch häufig das Ergebnis eines Prozesses, den die Beteiligten wechselseitig beeinflussen können“, so die Projektleiterin Anja Schiemann. „Umso wichtiger ist es, dass möglichst viele Personen an der Studie teilnehmen und ihre Perspektive schildern.“ Daher wurde eine Projekthomepage eingerichtet, auf der sich Beteiligte und Betroffene informieren sowie ihre Bereitschaft für die Teilnahme eines Interviews erklären können. InterviewpartnerInnen werden ab jetzt gesucht.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das Projekt und garantiert damit eine unabhängige Forschung.
Pressekontakt
Fachgebiet für Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminalpolitik I Deutsche Hochschule der Polizei
E-Mail: projektleitunggevorede
Weitere Informationen
Webseite des Projekts: www.gevore.de (Öffnet in einem neuen Tab)
Twitterkanal des Projekts: @gevore3 (Öffnet in einem neuen Tab)