„Sehen und gesehen werden. Zur Relevanz einer wissenschaftlichen Fundierung der Führung in der Polizei“ unter diesem Motto stand am Donnerstag, 31.März 2022, die Abschiedsvorlesung von Dirk Heidemann, dem langjährigen Leiter des Fachgebiets „Führung in der Polizei“ der Deutschen Hochschule der Polizei. Nach zehn Jahren an der Spitze des Fachgebiets verabschiedet sich Dirk Heidemann in den Ruhestand. Heidemann machte in seiner Abschiedsvorlesung deutlich, für was er in all den Jahren stand: Die Verzahnung von akademischer Fundierung polizeilicher Führung. Über lange Jahre der Lehrtätigkeit an der DHPol war es ihm ein Anliegen, den polizeilichen Führungsdiskurs wiederzubeleben und mit einer soziologisch orientierten Führungslehre dazu einen substanziellen Beitrag zu liefern. Neben einer wissenschaftlichen Fundierung des Führungshandelns war Dirk Heidemann die Anwendung von Wissen und die Problemlösung in simulierten Führungsszenarien ein großes Anliegen. Das von ihm entwickelte Konzept des Szenario-basierten Lernens in einer „Virtuellen Dienstelle“ ist aus der Lehre des Fachgebiets Führung in der Polizei“ auch in Zukunft nicht wegzudenken und hat sich im hochschuldidaktischen Kontext etabliert.
Neuer Leiter: KD Stefan Mayer
Seit dem 1. April hat Stefan Mayer, Kriminaldirektor aus Niedersachsen, die Leitung des Fachgebiets übernommen. Er war vor seinem Wechsel an die DHPol in unterschiedlichen Führungsfunktionen in der niedersächsischen Polizei tätig. Bereits in der Vergangenheit hat er sich in Projekten und Fortbildungen u.a. mit den Themenfeldern Umgang mit Diversität, interkulturelle Kompetenz und Stärkung demokratischer Resilienz beschäftigt. In seiner neuen Rolle als Hochschullehrer besteht weiterhin ein starker Bezug zu diesen Projekten. Ebenso wie seinem Vorgänger ist auch Stefan Mayer die Verzahnung polizeilicher und wissenschaftlicher Perspektiven ein Anliegen. An der Polizei-Führungsakademie, der Vorläufereinrichtung der DHPol, hat er die Ausbildung für den höheren Dienst im Jahr 2000 abgeschlossen. An der Universität Hannover lernte er die Studierendenperspektive kennen, als er hier in den 1990er Jahren Religionswissenschaft und Geschichte studierte. Bei der Weiterentwicklung des Fachgebiets ist es Stefan Mayer ein besonderes Anliegen, dass die Führungskräfte der Polizei die aktuellen und zukünftigen gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen erfolgreich und mit hoher gesellschaftlicher Akzeptanz bewältigen können. Die Grundlage dafür bilden, so Stefan Mayer, im Grundgesetz verankerte wertebasierte Konzepte. Ebenso sollen die Studierenden Veränderungsprozesse als Chance erfassen und nutzen.