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X-SONAR

Analyse extremistischer Bestrebungen in sozialen Netzwerken

Das Projekt

Extremistische Äußerungen und radikale Stimmungsmache können über Internet und soziale Medien immer leichter verbreitet werden und die Hemmschwelle zum Aufruf direkter Gewalt und damit zu strafrechtlich relevanten Entwicklungen wird aufgrund der vermeintlichen Anonymität im Netz immer niedriger. Im Projekt X-SONAR sollten extremistische Bestrebungen in Online-Netzwerken, Blogs und Internetforen analysiert und sowohl gruppenspezifische als auch individuelle Radikalisierungsmuster identifiziert werden, um Indikatoren zur Früherkennung und Risikoeinschätzung radikaler Tendenzen zu erarbeiten. Im Dialog mit den beteiligten Landeskriminalämtern und Behörden enstand zudem ein softwaregestütztes Instrument für die Erkennung extremistischer Netzwerkstrukturen und zur dynamischen Risikoeinschätzung.

Um die Nachhaltigkeit der Verbundarbeit zu gewährleisten, wurden die erarbeiteten Erkenntnisse, methodischen Verfahren für die berufsbegleitende Weiterbildung der Endnutzer aus Sicherheitsbehörden (Landeskriminalämter und Bundeskriminalamt) und Zivilgesellschaft (Medienunternehmen, Jugendmedienschutz, Präventionsprojekte gegen Radikalisierung, Berufspädagogen und Psychologen) unter dem besonderen Aspekt der Prävention aufbereitet und im Rahmen eines Blended Learning Ansatzes mit verschiedenen Zielgruppen im Projektzeitraum umgesetzt. Insbesondere in Bezug auf die Polizei als Endnutzer wurde angestrebt, dass die Software nachhaltig in der Lage ist, relevante Diskurse zu verorten und den Sicherheitsbehörden anlassbezogen (bspw. beim Bau neuer Unterbringungen für Asylsuchende, der Formierung neuer radikaler Gruppen etc.) zur Bewertung vorzulegen.

Der besondere Beitrag, den die Deutsche Hochschule der Polizei im Rahmen von X‑SONAR leistete, fokussierte dabei eine (spezifisch kommunikationswissenschaftliche) Aufarbeitung von (Online-) Propaganda, ihrer Wahrnehmung sowie den Umgang mit islamistisch-jihadistischer und rechtsgerichteter Online-Radikalisierung bei unterschiedlichen Zielgruppen.

Aufgabenbereiche an der DHPol

Um dies leisten zu können, untergliederte sich die Arbeit an der DHPol in drei Aufgabenbereiche:

  • eine Analyse individueller Fallbeispiele der Radikalisierung und Entwicklung von Radikalisierungsfaktoren bei Syrienreisenden- und Rückkehrern, wobei Hintergründe und Lebensläufe der Personen u.a. auf die Nutzung von sozialen Netzwerken untersucht wurden,
  • eine repräsentative Onlinebefragung, die in drei Wellen die Wahrnehmung von und den Umgang mit extremistischen Inhalten bei deutschen Internetnutzern erhob sowie etwaige Reaktionen und Eingriffe auf Seiten der Medienunternehmen erfasste, sowie
  • eine Bedarfsanalyse, Bestandsaufnahme der Verfahrensweisen und Radikalisierungsmodelle sowie deren Systematisierung mit dem Schwerpunkt Onlineradikalisierung anhand von Experteninterviews in den Staatsschutz-Abteilungen der Landeskriminalämter und des Bundeskriminalamtes durchgeführt wurde.

Die gesammelten Ergebnisse des Teilvorhabens werden in die Sicherheitsbehörden rückgespiegelt (ebenso den Verbundpartnern, Selbstregulierungsinstitutionen und Medienunternehmen in der jeweils geeigneten Form zur Verfügung gestellt) und fließen in die Aus- und Fortbildung der Polizeien des Bundes und der Länder an der Deutschen Hochschule der Polizei ein.

Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Förderung zum Themenfeld "Zivile Sicherheit – Aspekte und Maßnahmen der Terrorismusbekämpfung" innerhalb des Programms "Forschung für die zivile Sicherheit 2012 – 2017"

Projektteam an der Deutschen Hochschule der Polizei

Partner

Assoziierte Partner

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