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Profil

Fachprofil

Kernthemen des Fachgebiets „Führung in der Polizei“ sind die Personalführung und das Führen in polizeilichen Organisationseinheiten. Im Folgenden wird ausgeführt, aufgrund welcher Annahmen Führung in der Polizei in Lehre, Fortbildung und Forschung an der Deutschen Hochschule der Polizei (DHPol) vermittelt bzw. entwickelt wird.

Führung in der Polizei ist durch eine Reihe besonderer Merkmale geprägt, die in der Organisation und Aufgabenstellung der Polizei liegen. Diese sind so nur in der Polizei vorzufinden und infolgedessen bei der Frage wie Führung realisiert werden soll, mitzudenken:

Polizei ist als maßgeblich verantwortliche Institution für die Innere Sicherheit und Inhaberin des staatlichen Gewaltmonopols eine der zentralen staatlichen Einrichtungen. Polizei ist zudem als Teil der öffentlichen Verwaltung neben anderen Akteuren im Feld der Inneren Sicherheit in die Sicherheitsarchitektur eingebettet. Ihre Aufgaben sind gesetzlich definiert. Schwerpunktsetzungen sowie Art und Weise ihrer Erledigung sind dagegen häufig politisch geprägt. Polizeiliches Handeln steht andauernd im Blickpunkt der Öffentlichkeit, vertreten durch die Medien, aber auch – im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung - im Blickpunkt jeder Person, die in der Lage ist, Öffentlichkeit herzustellen. Das Personal der Polizei arbeitet mit hoher individueller Verantwortung einerseits weitgehend selbstständig allein oder in kleinen Teams, z. B. im Streifendienst und in den Ermittlungsbereichen. Andererseits agiert es mit vergleichsweise geringerer Eigenverantwortung in geschlossenen Einheiten, z. B. der Bereitschaftspolizei. Außer im bereitschaftspolizeilichen Aufgabenzusammenhang unterstehen die Mitarbeiter|innen i.d.R. keiner andauernden und unmittelbaren Führung durch den direkten Vorgesetzten. Das bedeutet: Sie gestalten ihr Arbeitsumfeld, ihre Aufgaben und deren Erledigung gemeinsam, oft aber auch in konflikthaften Konstellationen mit unterschiedlichen Adressatengruppen. Ähnlich wie andere Berufsgruppen, z.B. der Sozialen Arbeit, arbeiten sie im relevanten Umfeld der Organisation und gestalten ihre Arbeit und ihr Aufgabenfeld außerhalb des direkten Zugriffs von Hierarchie und Organisation.

Unter anderem aus diesem Grund muss Führung in der Polizei - will sie erfolgreich sein - kooperativen Grund-sätzen folgen. Führung in der Polizei folgt darüber hinaus dem Menschenbild des Grundgesetzes, das gerade in einer Organisation, deren Zweck es ist, Demokratie und Menschenrechte zu wahren, als bindende Leitorientierung realisiert werden muss.

In dem Maße, in dem die DHPol die Polizeiwissenschaft im Kontext der Verwaltungswissenschaft – insbesondere der Sicherheitsverwaltung – positioniert, leistet das Fachgebiet einen spezifischen Beitrag zum Entwicklungsprozess der Hochschule.

Vor allem der Höhere Dienst ist in den Funktionen von Dienststellen- und Behördenleitung dazu aufgerufen, die intersektorale Zusammenarbeit mit den unterschiedlichsten Partnern aus der (Sicherheits-) Verwaltung und der Zivilgesellschaft zu fördern. Über die Führung und Steuerung von Organisationen hinaus, müssen diese Führungskräfte also eine Analyse- und (Mit-)Gestal-tungsfähigkeit des Politikfeldes „Innere Sicherheit“ entwickeln. Dies gemäß der Überzeugung des Fachgebietes, dass Führung nicht nur „zwischen oben und unten“ sondern auch „zwischen außen und innen“ erfolgen muss. Die Förderung der gesellschafts- und sicherheitspolitischen Sensibilität und Reflexivität gerade in der Rolle einer Führungskraft des höheren Polizeidienstes ist damit ein weiteres Lernziel des Fachbereiches.

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