Kooperation des Fachgebiets „Führung in der Polizei“ mit dem „Institut für soziale Forschung“ (ISF), München
Die digitale Transformation in der Polizei ist nicht nur eine Frage der instrumentellen Technikverfügbarkeit und -gestaltung. Um die vielfältigen Möglichkeiten und Potenziale der Digitalisierung sinnvoll und alltagstauglich zur Geltung zu bringen, bedarf es kluger Implementationsprozesse und -designs. In deren Fokus sollte insbesondere das erfahrungsgeleitete Arbeitshandeln der Anwender stehen, das erst das konkrete Leistungsvermögen der Technik gegenstandsbezogen realisieren kann. Ein dergestalt an der praktischen Arbeitserfahrung ausgerichtetes Gestaltungsverständnis von Technik, hat dann unmittelbare Folgen für das Führungshandeln: Die Implementation, Anpassung und erfolgreiche Nutzung digitaler Werkzeuge bedarf einer partizipativen, vertrauensbasierten und lernförderlichen Führungspraxis, die aktuell unter dem Motto der „Agilen Führung“ diskutiert wird.
Der Fachbereich „Führung in der Polizei“ erarbeitet mit ISF München e.V. sowie assoziierten Kooperationspartnern[1] im Rahmen des Forschungsprojektes Anforderungen für „Gute Agile Arbeit jenseits von Marktorganisationen“. Mit Hilfe dieser wird definiert, welche Voraussetzungen im organisationalen Kontext eines zusammenarbeitenden Teams im öffentlichen Dienst gegeben sein müssen, um agile Selbstorganisation im Sinne Guter Arbeit möglich zu machen. Ausgangspunkt dafür stellen bisherige Ergebnisse zur agilen Teamarbeit dar, die entsprechend der neuen Bereiche in der Polizei und der allgemeinen Verwaltung weiterentwickelt werden sollen. Zudem wird in den Blick genommen, welche Konsequenzen der Einsatz von KI auf die agile Selbstorganisation in Teams hat.
Konkret werden Interviews mit verantwortlichen Führungskräften und Projektleitern in den schwerpunktmäßigen Bereichen der digitalen Transformation der Landeskriminalämter und des Bundeskriminalamtes durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Befragungen werden in Transferworkshops (an der DHPol, sowie an der Hochschule Erlangen-Nürnberg) mit interessierten Führungskräften und Experten aus der Polizei und der Allgemeinen Verwaltung diskutiert und vertieft. Weitere Ergebnisse werden gemeinsame Veröffentlichungen des Fachgebiets „Führung in der Polizei“ mit dem ISF sein.
Generelles Ziel ist es im Führungsbereich des öffentlichen Dienstes bzw. Non-Profit-Organisationen Bewusstsein für im Projekt herausgearbeitete Zusammenhänge und Konsequenzen zu schaffen.
[1] Lehrstuhl für Soziologie (Technik-Arbeit-Gesellschaft) an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Fachgebiet Wirtschaftsinformatik Universität Hohenheim unter Einbindung des Ver.di Vorstand