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Europäisches Forschungsprojekt IMPRESS entwickelt Trainingskonzept

Mehr Sicherheit im Bahnverkehr: Europäisches Forschungsprojekt IMPRESS entwickelt Trainingskonzept gegen Anschläge und schwere Gewalt

15. Mai 2025

Immer wieder sind Fahrzeuge und Anlagen des Bahnverkehrs von terroristischen Anschlägen und anderen Formen schwerer zielgerichteter Gewalt betroffen. Die Bombenanschläge auf Vorortzüge in Madrid 2004 und auf die Londoner U-Bahn 2005, die Hunderte von Menschen das Leben kosteten und Tausende verletzt zurückließen, haben gezeigt, wie verletzlich offene Transportsysteme sind. In Deutschland konnten Taten eines solchen Ausmaßes bislang durch die Sicherheitsbehörden verhindert werden oder scheiterten in der technischen Umsetzung. Die Bedrohung besteht jedoch fort und so stellt sich die Frage, wie ihr vorausschauend begegnet werden kann. Besonders Mitarbeitende in Bahnhöfen und Zügen - auch ohne direkte Sicherheitsaufgaben - können eine zentrale Rolle bei der frühzeitigen Erkennung potenzieller Gefahren spielen.

Hier setzt das Forschungsprojekt IMPRESS ("Improving railway security through awareness and training") an, das in den vergangenen zwei Jahren von der Deutschen Hochschule der Polizei (DHPol) gemeinsam mit der Union Internationale des Chemins de Fer (UIC) sowie den nationalen Bahngesellschaften aus Belgien, Italien, den Niederlanden und Polen durchgeführt wurde. Gefördert wurde das Projekt durch die Europäische Union. 

Ziel war es, ein praxisnahes, an den Bedürfnissen der Bahnmitarbeitenden orientiertes Trainingscurriculum zur Sensibilisierung und Handlungssicherheit im Umgang mit Bedrohungen durch Anschläge und schwere Gewalttaten zu entwickeln - zugeschnitten auf die vielfältigen Tätigkeitsbereiche im Bahnsektor.

Zentrale Projektergebnisse:

  • Entwicklung eines modularen Trainingsprogramms mit flexibler Anpassung an verschiedene Zielgruppen
  • Erstellung eines Trainer:innen-Handbuchs sowie von Sensibilisierungsmaterialien (Flyer, Poster)
  • Aufbau eines internationalen Expert:innengremiums zur Qualitätssicherung
  • Erprobung der Schulungsmodule in Pilottrainings mit positiver Rückmeldung durch die Teilnehmenden

Die Trainingsinhalte umfassen unter anderem:

  • Sensibilisierung für sicherheitsrelevante Verhaltensmuster
  • vorausschauende Prävention möglicher Anschläge
  • Reaktion bei Bombendrohungen
  • Verhalten bei bewaffneten Angriffen (z.B. mit Messern oder Schusswaffen)
  • Umgang mit CBRN-Bedrohungen (chemisch, biologisch, radiologisch, nuklear)
  • Verbesserung der organisationsübergreifenden Zusammenarbeit bei Vorfällen

Ab Juli 2025 stehen alle Materialien in mehreren Sprachen – darunter auch Deutsch – kostenfrei zur Verfügung. Damit erhalten Bahnunternehmen ein sofort einsetzbares Instrument zur Stärkung der Sicherheit und Resilienz im Betriebsalltag. 

Rückfragen zum Projekt:

Für Rückfragen stehen der Projektleiter an der Deutschen Hochschule der Polizei, Prof. Dr. Thomas Görgen (thomas.goergendhpolde), und die wissenschaftliche Mitarbeiterin Stefanie Horn (stefanie.horndhpolde) gerne zur Verfügung. 

Weitere Rückfragen bitte an:

Pressestelle Deutsche Hochschule der Polizei (DHPol)
Dr. Mechthild Hauff
pressestelledhpolde
+49 2501 806-210

EN

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