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Evidenzbasierte Polizeiarbeit und evidenzbasiertes Management in der Polizei

1. Polizeipsycholog:innentagung vom 21. bis 23. Mai 2025 an der Deutschen Hochschule der Polizei (DHPol) in Münster-Hiltrup

26.05.2025

Begründbar, überprüfbar und weiterentwickelbar: Entscheidungen auf Basis der bestmöglichen wissenschaftlichen Grundlage zu treffen, gewinnt in der Polizei zunehmend an Bedeutung. Die 11. Polizeipsycholog:innentagung vom 21. bis 23. Mai 2025 an der Deutschen Hochschule der Polizei (DHPol) in Münster-Hiltrup widmete sich diesem zentralen Themenkomplex – ein hochaktuelles Feld angesichts wachsender gesellschaftlicher Anforderungen, zunehmender Komplexität polizeilicher Aufgaben und notwendiger organisationaler Weiterentwicklung.

Psychologische Expertise für eine sich wandelnde Polizeiorganisation

Welche Rolle können der systematische Umgang mit wissenschaftlicher Evidenz, organisationsinternen Daten und professioneller Erfahrung spielen, um bessere Entscheidungen zu ermöglichen und organisationale Weiterentwicklung zu ermöglichen? Wie kann ein evidenzbasiertes Personalmanagement aussehen und welche Möglichkeiten und Ansätze bietet das evidenzbasierte Gesundheitsmanagement? 

Diese und weitere Fragen diskutierten Polizeipsycholog:innen aus Bund und Ländern gemeinsam mit Wissenschaftler:innen aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Beiträge aus Forschung und Praxis beleuchteten Themen wie Deeskalation, Umgang mit Personen in psychischen Ausnahmesituationen, neue Ansätze im Personalmanagement, Interventionen zur Stärkung der Polizeiintegrität, Führungskräfteentwicklung, gesundheitsförderliche Führung, Suizidprävention, Coaching, psychosoziale Unterstützung, Gesundheitsschutz bei der KiPo-Fallbearbeitung und Themen wie systemische Überlastung in der Polizei oder Gleichstellung in der Polizei.

"Evidenzbasierte Polizeiarbeit und evidenzbasiertes Management in der Polizei brauchen ein professionelles Rollenverständnis und es braucht eine Strategie. Wie kann eine zukunftsfähige Polizei aussehen, die auf evidenzbasierte Entscheidungen baut und eine Kultur der Kritik, des Lernens und des Becomings etabliert?", warf Prof. Dr. Andrea Fischbach, Leiterin des Fachgebiets Sozial-, Arbeits- und Organisationspsychologie (Öffnet in einem neuen Tab) an der DHPol in ihrem Vortrag während der Tagung auf. "Gerade in sicherheitsrelevanten Organisationen wie der Polizei ist es entscheidend, psychologisches Fachwissen gezielt zu nutzen – sei es im Management, der Personalentwicklung, im Gesundheitsmanagement oder bei der Gestaltung von Arbeitskultur und Zusammenarbeit."

Enge Vernetzung zwischen Wissenschaft und polizeilicher Praxis

Die Tagung wurde ausgerichtet vom Fachgebiet Sozial-, Arbeits- und Organisationspsychologie unter Leitung von Prof. Dr. Andrea Fischbach und Mitarbeit von Nicolai Kleineidam, Nele Feldbusch und Linnea Tönjes. Sie bot eine Plattform für insgesamt 40 Teilnehmende aus wie elf Bundesländern und den Bundesbehörden, die sich intensiv mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und praxisnahen Verfahren auseinandersetzten. Expert:innen aus Forschung und polizeilicher Praxis gaben Impulse und luden zur Diskussion ein.

Die Polizeipsycholog:innentagung hat sich in den vergangenen Jahren als zentrale deutschsprachige Plattform für psychologische Themen im Kontext der Polizei etabliert und leistet einen wichtigen Beitrag zur Professionalisierung und Weiterentwicklung dieses spezifischen Arbeits- und Themenfeldes.

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