06.11.2025
"Um Verbrechen erfolgreich bekämpfen zu können, müssen wir verstehen, wo und wie es entsteht", bringt es Ralf Wiehe auf den Punkt. Der Kriminaldirektor des Fachgebiets "Kriminalistik – Grundlagen der Kriminalstrategie (Öffnet in einem neuen Tab)" an der Deutschen Hochschule der Polizei (DHPol) ist mitverantwortlich für die berufsbegleitende einjährige Fortbildung "Kriminalitätsanalyse", die die DHPol zum nunmehr dritten Mal in Kooperation mit dem Landeskriminalamt Hamburg ausrichtet. In einer Kriminalitätsanalyse werden Daten und andere Informationen methodisch fundiert bearbeitet. Ziel ist es hierbei, ein "polizeiliches Wissensprodukt" zu erlangen, das polizeiliches Entscheiden und Handeln unterstützen kann.
Praktische Anwendung im modulbegleitenden Analyseprojekt
Die 77 Polizeibediensteten, die bereits in diesem Arbeitsbereich tätig sind oder dafür qualifiziert werden sollen, lernen zunächst die internationalen Standards und Prinzipien kennen. In den aufbauenden Modulen machen sie sich mit verschiedenen Tools und Daten vertraut sowie mit unterschiedlichen Analysemethoden, wie auch Interpretation und Kommunikation von Ergebnissen. "Unsere Studierenden arbeiten modulbegleitend an einem eigenen Analyseprojekt, so dass sie das erlernte Wissen direkt anwenden und auf Praxistauglichkeit prüfen können", beschreibt Ralf Wiehe die enge Verzahnung von Theorie und Praxis. Dieses Analyseprojekt stellt auch die abschließende Prüfung des Lernerfolges am Ende des Lehrgangs dar.
Das nötige Rüstzeug für eine derartige Analyse erwerben aktuell 79 Teilnehmende des bald auslaufenden zweiten Jahrgangs, der am 11.12.2025 verabschiedet wird. "Wir freuen uns, dass wir zusammen mit dem LKA Hamburg auch den zweiten Durchgang mit engagierten Polizeibediensteten durchführen konnten und möchten mit dem nun dritten Jahrgang an diesen Erfolg anknüpfen. Die Qualität dieser Fortbildung macht inzwischen weit in das Bundesgebiet hinaus die Runde, was uns zeigt, dass wir damit auf dem richtigen Weg sind", lautet das positive Zwischenfazit von Ralf Wiehe.