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Herausforderung für zukünftige Führungskräfte: diskriminierungs- und gewaltsensible Polizei

Führungskräften des höheren Dienstes kommt bei der Gestaltung diskriminierungs- und gewaltsensibler Polizeiorganisationen eine maßgebliche Rolle zu. In einem Wahlpflichtmodul an der Deutschen Hochschule der Polizei (DHPol) setzten sich Studierende mit diesen Themen auseinander.

16.09.2024

Den Führungskräften des höheren Dienstes kommt bei der Gestaltung diskriminierungs- und gewaltsensibler Polizeiorganisationen eine maßgebliche Rolle zu. In einem Wahlpflichtmodul im Masterstudiengang „Öffentliche Verwaltung – Polizeimanagement“ an der Deutschen Hochschule der Polizei (DHPol) setzten sich Studierende daher mit diesen Themen auseinander und wurden auf entsprechende potentielle Führungsherausforderungen vorbereitet.

Polizeiliche Organisationen sind aufgrund verschiedener Faktoren für das Aufkommen von Diskriminierungen in besonderer Weise gefährdet.  Zudem ist es in den zurückliegenden Jahren zu übermäßiger Gewaltanwendung durch Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamte gekommen. „Eine differenzierte und sensible Auseinandersetzung mit diesen Themen ist für Polizeiführungskräfte daher unabdingbar“, sagt Robert Linke, Lehrkraft für besondere Aufgaben im Fachgebiet „Führung in der Polizei“ und Organisator des Wahlpflichtmoduls. 

Erkennen und Handlungsoptionen entwickeln

Im ersten Schritt gilt es, verschiedene Erscheinungsformen und verschiedene Ebenen von Diskriminierung zu erkennen. Um die angehenden Führungskräfte zu sensibilisieren, brachten im mehrwöchigen Wahlpflichtmodul verschiedene Referierende ihre Perspektiven ein, unter anderen:

  • Bettina Rommelfanger und Alina Würth, Taskforce gegen Hass und Hetze, Landeskriminalamt Baden-Württemberg 
  • Dr. Daniel Köhler, Kompetenzzentrum gegen Extremismus, Baden-Württemberg
  • Tessa Koschig, Gleichstellungsbeauftragte für den höheren Dienst, Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz
  • Diana Gläßer, Vorsitzende des Vereins lesbischer und schwuler Polizeibeamter (VelsPol e.V.)
  • Dr. Carsten Dübbers, Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen 
  • Riedel und Lena Himmelmann, Polizeibeauftragte des Landes Bremen

Im Dialog mit den externen Referierenden entwickelten die Studierenden Strategien und Maßnahmen, um Diskriminierungen bzw. gewaltlegitimierende Tendenzen zu erkennen und diesen wirkungsvoll entgegenzutreten. Es gelte, aufmerksam zu sein, genau hinzuhören und Warnzeichen zu erkennen. Ebenso wichtig sei es, zu hinterfragen und zu widersprechen sowie Mitarbeitende zu befähigen und darin zu bestärken, diskriminierendes sowie gewaltlegitimierendes Verhalten anderer Beschäftigter anzusprechen.

„Einen besonderen Fokus haben wir auf die Rolle von Führungskräften in der Erstverwendung des höheren Dienstes gelegt“, erklärt Robert Linke. „Durch Prävention, Kommunikation sowie Intervention erhalten die Studierenden einen Methodenkoffer an die Hand, um in ihren zukünftigen Aufgabenfeldern eine diskriminierungs- und gewaltsensible Polizei mitzugestalten“.

Organisiert wurde das Wahlpflichtmodul durch das DHPol-Fachgebiet „Führung in der Polizei“.

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