Herbert Reinecker. NS-Propagandist und bundesdeutscher Erfolgsautor. Eine mediale Verwandlungsgeschichte
Wie haben ehemalige SS-Kriegsberichter wie Herbert Reinecker das massenmediale Fernsehen in den 1970er-Jahren und bis heute geprägt? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Monografie mit der erfolgreichsten ersten deutschen Krimiserien „Der Kommissar“ und „Derrick“ und dem dort geschaffenen Bild des gewaltfreien deutschen Polizisten. Das Buch zeigt auf, dass das positive Bild des gewaltfreien Ermittlers eine Gegenerzählung zu politischen Diskursen und Praktiken der 1970er-Jahre darstellte, welche den Autor auch vor der Aufdeckung seiner NS-Täterschaft zu Lebzeiten schützte. Gleichzeitig finden sich erstaunliche Kontinuitäten in Bezug auf nationalsozialistische Moral- und Rechtsvorstellungen sowie aktuelle Bezüge auf Diskurse über Mittäterschaften/„Bystander“ in den 1970er Jahren.